Markiges und markantes


Zur Geschichte der Basler Bebbi

- D'Bebbi uss dr Sicht vomene Junge
- Aus dem Vereinsleben eines Bebbi

 

Die Basler Bebbi wurden 1930 gegründet. Dieser Gründung haftete etwas revoluzzerisches an, handelte es sich doch um die gesamte Junge Garde der Basler Mittwoch Gesellschaft, welche mit der Art der Trommelinstruktion nicht mehr einverstanden war und sich deshalb entschloss, eine neue Clique auf die Beine zu stellen.

Mit dabei war auch Max Sulzbachner, der Laternenmaler. Dieser Sulzbi prägte diese Clique wesentlich über mehrere Jahrzehnte. An der Fasnacht 1931 liefen die Basler Bebbi erstmals an der Fasnacht mit und dies bereits mit zwei Zügen, dem Stamm und der jungen Garde. Furore machte der Stamm, verbrannte doch vor dem Restaurant „Feldschlösschen“ am Spalenberg die Laterne von Sulzbi! 50 Jahre später ereilte die Alti Garde dasselbe Schicksal wieder, verbrannte doch auch wieder die von Sulzbi gemalte Vorderseite der Laterne, diesmal vor dem Casino! Sulzbi trug das aber mit Fassung und kommentierte: „machet doch kai Gschiss, das bassiert mir jo nur all fufzig Joor“.

Immer wieder fielen die Bebbi mit ihren spitzen, frechen und profilierten Sujets auf.

In der 85-jährigen Geschichte der Basler Bebbi (Stamm) waren es nur vier „Maler“ welche die Züge gestalteten: Max Sulzbachner (36), Hanspeter Sommer (22), Werni Kern (12) und Oliver Mayer (15), was darauf hinweist, dass die Clique immer sehr grossen Wert auf gute Künstler legte und diese auch gepflegt und getragen hat. Der gegenseitige Respekt machte es auch immer möglich, „geile Züge“ zu realisieren.  Nicht ohne Stolz erinnern wir uns z.B. an: S Blutt - Sperr - Plunder - Wunder, Trauer muss Elektra tragen!, Schwarz und Rot, mainsch das goht?, BEBBI an d Macht (50 Johr Basler BEBBI), S Gschiss um s Wyss (Jungi Garde), El cartón, Aadie Yyszyt - Dr Uffschwung grient im Kopf, Froh zu sein bedarf es wenig ..., Heil Dir Helvetia!, Make love not war BUMSFALLERA, Wäär hett Angscht vor em schwarze Maa?, Ueberflüssig - IN VITRO VERITAS, Free Willy Riot!, Wir wollen die Mauer – e Spiil ohni Gränze. 

Vergessen darf man aber auch die zahlreichen hervorragenden Zeedeldichter nicht, welche mit ihren literarischen Höhenflügen die Sujets zu den Höhepunkten machten, auf die die Basler Bebbi immer so stolz sind. Namentlich seien hier (unter andern) erwähnt: Max (Megge) Afflerbach, Heinz Burkhalter, Reto Lächler und (leider nur einmal) Vreni Berlinger (s Zyttigs Anni).

Fazit: Wir Basler Bebbi sind eine moderne Clique, wir schrecken vor keinem Thema zurück und mit unseren innovativen und kritischen Zügen leisten wir einen Beitrag zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Basler Fasnachtskultur.


Die Geschichte der Basler Bebbi Basel (Achtung: Kurzfassung!)


Aus dem Vereinsleben eines Bebbi


- Die Geschichte der Basler Bebbi Basel
- D'Bebbi uss dr Sicht vomene Junge

 

Vor über 4 Jahrzehnten hatte ich das Glück, das Piccolo spielen zu erlernen. Ich trat damals einer sehr renommierten Basler Fasnachtsgesellschaft bei, den Basler Bebbi. Dieser reinen Männerclique bin ich bis heute treu geblieben und werde dies auch nie ändern. Viele Personen sind der Meinung, eine Mitgliedschaft in einer Basler Clique beschränke sich auf die aktive Teilnahme an der Fasnacht. Natürlich bildet dieser 3-tägige Anlass den Höhepunkt des jährlichen Cliquenlebens. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Eine Fasnachtsclique hat ein sehr aktives und reich befrachtetes Jahresprogramm. Jeden Mittwochabend wird gemeinsam getrommelt und gepfiffen. Leider gibt es in Basel immer noch ein Gesetz, welches das trommeln auf Trommeln unter dem Jahr verbietet. Somit müssen die Trommler auf sogenannten „Böckli“ üben (Holzkonstruktion mit einer Hartgummi Schlagfläche). Im Anschluss an die Übungsstunde trifft man sich zum gemeinsamen Stamm im Cliquenkeller (oder in einem Restaurant in der Stadt). Dieses wöchentliche Treffen gibt unter den Kollegen einen ganz speziellen Zusammenhalt. Neben diversen Vereinsversammlungen werden auch verschiedenste Anlässe organisiert (Herbstbummel, Sommerstämme, gemeinsame Essen, usw.). Im Laufe eines „Cliquenlebens“ durchläuft ein Mitglied verschiedene Stationen: Als kleiner Bub erlernt er die Fasnachtsmusik bei den Binggis und kommt danach in die Junge Garde. Im Alter von 18 Jahren wird er dann zum Stammverein übertreten. Und wenn er dann das Gefühl hat, ein bisschen kürzer zu treten – so etwa ab mitte 40 oder später – wird er zur Alten Garde wechseln. Unsere Jüngsten Fasnachtsteilnehmer sind noch keine 10 Jahre jung, die ältesten aktiven Fasnächtler bei den Bebbi haben bereits das 80igste Altersjahr überschritten. Man könnte wirklich sagen: ein Bund fürs Leben. Unser gesamter Verein zählt vom jüngsten bis zum ältesten Mitglied und mit allen Passiven gegen 500 Personen (alles Männer!).

Die Fasnachtszeit beginnt im Herbst mit der Findung eines geeigneten Sujets (Thema, welches an der Fasnacht ausgespielt werden soll). Danach werden die Kostüme genäht und die Larven (Masken) in Auftrag gegeben. Der Künstler macht sich dann etwa 6-8 Wochen vor der Fasnacht an die Bemalung der Laterne (wird liebevoll „Lampe“ genannt). Die Lampe bildet dann an der Fasnacht auch jeweils das Herzstück einer jeden Clique. Zur selben Zeit macht sich der „Zeedeldichter“ Gedanken über den Inhalt seines Fasnachtszettels. Dieser „Zeedel“ wird dann am Cortège (Fasnachtsumzug am Montag- und Mittwochnachmittag) vom Vortrab den Zuschauern am Strassenrand verteilt.

Ich könnte an dieser Stelle ganze Bücher über die Fasnacht schreiben. Ich kann aber allen Personen, welche noch nie die Basler Fasnacht live miterlebt haben, empfehlen, sich ein eigenes Bild von diesem tollen Spektakel zu machen. Die nächste Gelegenheit bietet sich am 15. Februar 2016, wenn es morgens um 4 Uhr wieder heisst: Morgestraich – vorwärts – marsch!

 

D'Bebbi uss dr Sicht vomene Junge


- Die Geschichte der Basler Bebbi
- Aus dem Vereinsleben eines Bebbi

 

I bi jetzt syt vier Joor bi de Basler Bebbi. Mir gfallts sehr guet do, i bi halt gärn in so-n-ere grosse Männerclique. S isch schön, ass me nit nur mit de andere Buebe zämme isch, sondern au mit de "grosse" Männer Kontakt het.

Die letschti Stund vor de Summerferie unternämme mir immer mit allne Buebe zämme e Picnic. Das isch immer luschtig und sehr gmietlig. Bsunders toll find i immer dr Göttiumtrunk am Fasnachtsmittwuchobe, wo n-i immer mit em Urs us em Stamm gang go öbbis dringge.

D Fasnacht isch eh super lässig! Scho vor dr Fasnacht, wenn mir im Käller dien d Larve mache und mir uns denn alli wieder meh gsehn und sich alli freue, duets mi scho afo kribbele und i mag ame fascht nümm warte, bis dr Morgestraich ändlig afoht. Und denn isch s cool, will i megalang ka uffsi und s mit mine Kollege ka glatt ha. I ka mi richtig triibe lo und ka s richtig gniesse!

Was i letscht joor au no ganz toll gfunde ha, ass i ha könne dr Zeedel vo de junge schriibe. Und denn ha-n-ich en erscht no dörfe am Intärne vortrage.

Also du gsehsch, es isch megalässig bi de Basler Bebbi und i möcht an dere Stell au emol sage, ass i d Basler Bebbi mega cool find!

 

Die Geschichte der Basler Bebbi Basel (Kurzfassung)


- Die Geschichte der Basler Bebbi Basel
- D'Bebbi uss dr Sicht vomene Junge
- Aus dem Vereinsleben eines Bebbi

 

Die Gründungsversammlung der Basler Bebbi fand am 30. April 1930 im Restaurant Feldschlösschen am Spalenberg 11 (heute Hotel Basel) statt. Gründer waren ehemalige Mitglieder der Jungen Garde der BMG (Basler-Mittwoch-Gesellschaft) sowie deren Väter. 1931 machten die Bebbi zum ersten Mal mit drei Gruppierungen an der Fasnacht mit: Jüngere Basler Bebbi (heute Binggis), Junge Garde und Ältere Basler Bebbi (heute Stammverein), insgesamt waren 45 Tambouren und einige Pfeifer mit dabei. Am 9. November 1962 wurde (ebenfalls im Restaurant Feldschlösschen) die Alte Garde gegründet, die heute zu den grössten Alten Garden der Stadt gehört.

Unser Stammlokal ist seit 1930 das Restaurant Safran Zunft. Der erste Cliquenkeller wurde am 11. Januar an der Bäumleingasse 7 eröffnet, welcher schon im Herbst 1948 wegen den Ausbauplänen des Zivilgerichtes aufgegeben werden musste. Ein paar Häuser weiter (Bäumleingasse 13) war von Januar 1950 bis März 1955 der 2. Bebbi-Keller in Betrieb. Es sollte fast 20 Jahre dauern, bis die Bebbi im Kohlenkeller der ehemaligen Pfandleihanstalt im Luftgässlein 5 einen neuen Cliquenkeller finden konnten. Nachdem die Mitglieder den Keller in Eigenregie auf Vordermann gebracht hatten, wurde er am 29.November 1974 feierlich eingeweiht. Im 2001 wurde der Bebbi-Keller umfassend renoviert.

Von Beginn an waren die Bebbi bestrebt, an der Fasnacht packende Themen, die meist von keinen anderen Gruppen ausgespielt wurden, zeitkritisch zu persiflieren. Mit einigen Sujets wurden wir zum Stadtgespräch, z.B. d'Minschterschyybe (1952), E Stadt het Angscht (1972), Trauer muss Elektra Tragen! (1975), 50 Johr Basler Bebbi, Bebbi an d'Macht (1980), El cartón (1992), Froh zu sein bedarf es wenig ...(1995), Heil Dir Helvetia! (1996) Ueberflüssig - IN VITRO VERITAS (2006), Free Willy Riot! (2013).

Zur Pflege von Kameradschaft und Geselligkeit haben die Basler Bebbi auch immer wieder an Festumzügen von Veranstaltungen in und ausserhalb von Basel teilgenommen, wie an der Landi in Zürich (1939), 500 Jahrfeier von der Schlacht bei St. Jakob (1944), "Branderie" in Biel (1951), Basler Tage in Berlin (1962), Eröffnung vom New York Swiss Center (1966), Kreativ Karneval in Lage Mierde Holland (1977), Eröffnung der Gartenausstellung Grün 80 (1980), Weinfest Freiburg (1989), Midosuji Parade in Osaka Japan (2002). Als Gastformation am Oberwalliser Tambouren-/Pfeifer Fest in Bürchen (2015). Und natürlich haben wir auch an unzähligen Stadtfesten Festbaizen betrieben. Alle fünf Jahren zelebrieren wir ein Cliquenfest für Jung und Alt "s Bebbi-Fest". Das nächste wird 2020 zum  90 jährigen Cliquenjubiläum stattfinden.

1994 übernahmen die Bebbi das Patronat der Sammelaktion "Ferienlager für krebskranke Kinder". Mit verschiedenen Anlässen wie Jazz-Matinée, Velorennen oder einem Älplerabend konnten wir 58'000.- zusammentragen und der Elternvereinigung krebskranker Kinder überreichen. Zwischen 1998 und 2004 fand jährlich auf dem  Spittelmatthof in Riehen ein Countryfest statt, welches ursprünglich als Bebbi-Country-Fest ins Leben gerufen wurde und später  als Country-Fest mit Bebbi Unterstützung jeweils im August über die Bühne ging. Im Jahr 2004, 2011 und 2014 organisierten die Bebbi unter dem Patronat des Schwingverbands Basel-Stadt, den Basler Schwingtag auf der Sandgrube in Basel. 

Als Stammverein sind wir mitverantwortlich für die Pflege und Weitergabe der Fasnachtstradition. Wir betreiben seit unserem Gründungsjahr (1930) eine eigene Trommel- und Pfeiferschule.  Auch als Organisatoren des Offiziellen Preistrommeln und - Pfeifens haben wir uns immer wieder engagiert, zuletzt 1978, 1994,  2001, 2002, 2015 und 2016.

Unsere Teilnahme am Drummeli ist Tradition. 1931, 1959, 1975, 1990 und 2005 durfte unsere Junge Garde die Trommelschule an diesem wichtigsten Vorfasnachtsanlass präsentieren.   1996, zum ersten und bisher einzigen mal in der Bebbi-Geschichte, trat die Pfeifergruppe des Stammvereins während zwei Wochen am "Glaibasler Charivari" auf, mit einem "Medley" und dem "Barogg".

Seit Oktober 1992 verfügen wir über ein eigenes Mitteilungsblatt "dr Böbberli", um 2 mal jährlich über das Geschehen rund um unsere Clique zu berichten. Die erste Homepage der Bebbi auf dem Internet wurde im April 2000 aufgeschaltet. 

Seit unserer Gründung sind wir Bebbi in allen Garden eine reine Männergesellschaft. Wir sind stolz darauf und gniessen und pflegen die Kameradschaft unter Männern.